Mittwoch, September 29, 2004
Dienstag, September 28, 2004
Gekonntes Sterben
Die Ramones waren die Galionsfiguren der Punk-Generation. Zwei von drei toten Ramones starben an Krebs. Ihr Tod war somit unspektakulär. Aber diese Menschen zu einem (zu frühen) Rock’n’Roll-Tod (Überdosis, Flugzeugabsturz, Selbstmord) zu drängen, ist nicht fair. Der Redakteur einer australischen Zeitung, von dem ich neulich einen Artikel zum Tode von Joey Ramone 2001 geschickt bekam, hat recht: Ihre Fans verbringen seit Jahrzehnten einen immer kleineren Ausschnitt ihres heute bürgerlichen Lebens mit den Ramones. Sie leben in „a future full of mortgages, taxation, and adult-onset diseases.” Für die noch ein Spektakel hinlegen? Nee, lieber nicht.
Montag, September 27, 2004
TV-Nachrichten
Sonntag, September 26, 2004
Vanishing Point
Kowalski fährt nach San Francisco
Charlotte Rampling, sah ich im Internet Movie Database, besetzte auch eine Rolle in "Vanishing Point" aka "Fluchtpunkt San Francisco" (1971) eine Rolle als Tramperin, allerdings wurden in den USA die Szenen mit ihr weggeschnitten. Im Mittelpunkt steht Kowalski (Barry Newman), ein Ex-Polizist, der einen 1970 Dodge Challenger von Denver nach San Francisco überführen soll. Aufgepumpt mit Amphetaminen schließt er eine Wette ab, dass er SF in 15 Stunden erreichen würde. Die Fahrt entwickelt sich zum (geplanten) Himmelsfahrtskommando: Immer mehr Polizeiwagen heften sich auf seine Fersen, und der Radio-DJ Super Soul, Hobby-Polizeifunk-Abhörer, verhilft Kowalski innerhalb eines halben Tags zum Kultstar: "The vicious traffic squad cars are after our lone driver, the last American hero, the electric sintar, the demi-god, the super driver of the golden west!".
Die in den USA geschnittene Szene: Charlotte Rampling steht am Straßenrand, mit einem San Francisco-Schild, Kowalski nimmt sie mit. Sie verbringen die Nacht miteinander, sie verschwindet wieder und hinterlässt ihm die Warnung, dass er nicht nach San Francisco solle - sie stellte den Tod dar. Auch ohne diese Szene wird "Vanishing Point" seinem Kultstatus gerecht, doch es ist bezeichnend, dass das Filmstudio gerade eine Szene, die der Handlung eine faszinierende Unwirklichkeit gibt, herausließ. Um mit einer kürzeren Filmdauer von 99 statt 107 Minuten bessere Chancen im Kino zu haben? Er lief laut dieser Site 1971 gerade mal zwei Wochen in den USA, bevor er sich in Europa (ungekürzt) zum Erfolg entwickelte.
Es gibt eine Remake-Version (1997), in der der Held allerdings nicht aus keinem Grund diese halsbrecherische Reise antritt. Was diesem Film - dazu braucht man das Original nur einmal zu sehen - das Genick bricht. Entweder wollte das Studio, dass das Remake ein Flop wird, und hat alles drangesetzt, den Film lehrbuchmäßig abstürzen zu lassen. Oder es handelt sich um eine ABM-Maßnahme.
Samstag, September 25, 2004
Hurrah!
Es ist interessant, wie die Ikone des amerikanischen Punkrocks Anfang der 90er Jahre im Zuge der Grunge-Bewegung vom deutschen Feuilleton aufgegriffen wurde. Und eigentlich dort schnell wieder verschwand. An einzelne Videos der Rollins Band ("Liar") und an ein superblödes MTV-Interview ("Do you like Germany?") in der Folgezeit kann ich mich erinnern.
Donnerstag, September 23, 2004
Sarah Morton
Die Wechselwirkung der beiden Charaktere ist augenscheinlich, ´laut Ozon soll sie körperlich symbolisiert werden - steht in einem Interview mit dem Regisseur: "Anyway, the main point was that I wanted Sarah and Julie's bodies to affect one another." (aus: François Ozon interview from Swimming Pool Press Kit) Hängengeblieben beim Rezensenten-Blogger ist die harsch-kühle Sprache von Sarah Morton, die zu Beginn des empfehlenswerten Films auf einen jungen Schriftsteller trifft - "Who's that shit?", fragt sie ihren Herausgeber - und der Gegensatz zu ihrer Verletzlichkeit: Im Umgang mit der rebellischen und sexuell aggressiven Julie erweist sie sich als leicht tölpelig. Trotz der nüchternen Inszenierung drängt sich die Mystery-Frage auf, ob und was sich in der Fantasie der Schriftstellerin abgespielt hat, dadurch fallen die weniger überzeugenden Plot-Elemente (Frage: Ist Julie schizophren oder berechnend?) kaum mehr ins Gewicht.
Mittwoch, September 22, 2004
Always Outnumbered
Prodigy - "Always Outnumbered, Never Outgunned": Fette, schmutzige Breakbeats mit Punk-Geist vermengt bringen das Tanzbein in Fahrt, allerdings ohne Maxim und Keith Flint.. Juliette Lewis singt "Hot Rod".
Neben der CD stand Mary Poppins auf der Bestellliste. Der erste Film, den ich jemals im Kino gesehen habe (so meine Erinnerung), auf DVD - vielleicht freut sich der Kleine in drei Jahren drüber.
Dienstag, September 21, 2004
Dreiviertel Ramones
Meine Lieblings-Songs sind "Sheena is a Punk Rocker", "I wanna be sedated". Ein Konzert konnte ich 1992 (Mondo Bizarro-Tour) von Ihnen ansehen: Alle ihrer etwa 30 bis 40 Zweieinhalb-Minuten-Klassiker wurden zuverlässig mit einem "One-Two-Three-Four" angekündigt, und ich holte mir ein paar Prellungen da unten.
Nichts gegen Green Day, aber dass diese auf MTV als "Alt-Punks" bezeichnet werden, ist schon krass.