Freitag, Dezember 16, 2005

Allgemeinplätze

Kinokritiken zu lesen von Bloggern, die offensichtlich erst in den letzten Jahren ein Cineasten-Coming Out zelebrierten - und sich einen Scheißdreck um die 100 anderen Vorgängerversionen scheren. Kein einziger Vergleich, keine Anspielung auf Filmgechichte, und immer bloß Gelaber, dass dies und das wahlweise überraschender-, komischer- oder gar seltsamerweise berührt, einen schlucken lässt, funktioniert. Dazu noch schön lang. Solche Blogs maken my Day.

Freitag, Dezember 09, 2005

Last Exit

Nicht zu empfehlen: Paprikawurst als Basis für Currywurst.

Es gibt Themen, bei denen jede Ironie versagt: Andere Kulturen, Schreibblockaden, Älterwerden. Die Liste ist ausbaufähig, aber es sind alles vermutlich Dinge, die jeder Blogger zumindest mal angeschnitten hat, meist hoffentlich ohne sich im Morast fehlender Selbstreflektion und aufdringlichem Profilierungsdrang zu verstricken. Wenn aber in jedem zweiten Satz neben den immer gleichen Rechtschreibfehlern eine Kokettierung herausgelesen wird mit der geilen, witzigen, frechen Qualität der Texte, beginne ich mir Sorgen zu machen. Dass dieser Mensch irgendwann vor dem Spiegel steht, sich die Frage stellt: "Vielleicht bin ich nicht wirklich lustig?" und sein Spiegelbild ihm antwortet: "Mach' dir keine Sorgen."

Andererseits, worin liegt der Unterhaltungswert, immer diese A-List-Befindlichkeits-Blogs - nicht die informativen - zu besuchen und sich täglich aufzuregen und -geilen? Man hat das Gefühl, die Verfasser, unabhängig von der Sympathie, doch irgendwie immer mehr kennenzulernen. Wie ein U-Boot durch Aussenden von Sonarsignale den Meeresgrund abtastet, werden die Konturen der Charaktere immer besser erkennbar, freilich ohne jemals gänzlich fassbar zu werden. Das funktioniert zwar auch bei Kindergarten-Blogs, ist aber meist so interessant, wie die Kacheln auf dem Schwimmbadgrund zu zählen. Noch öder ist natürlich ein Blog, das brachliegt, aber da ist jeder Eintrag eine Tendenz zur Besserung, sag' ich mal so.

Donnerstag, Dezember 08, 2005

Dann lieber einen nordirischen Punk-Klassiker

Nachdem der Kleine aus der Phase des allmorgentlichen Rituals, eine Kinderlieder-CD aus der Anlage herauszunehmen, um sie mit der anderen CD aus der Doppel-CD-Hülle zu ersetzen, herauswuchs, entschied er sich nun für eine meiner CDs - Stiff Little Fingers - und klatscht jetzt zu 'Roots, Radicals, Rockers and Reggae'.