Sonntag, September 26, 2004

Vanishing Point


Kowalski fährt nach San Francisco

Charlotte Rampling, sah ich im Internet Movie Database, besetzte auch eine Rolle in "Vanishing Point" aka "Fluchtpunkt San Francisco" (1971) eine Rolle als Tramperin, allerdings wurden in den USA die Szenen mit ihr weggeschnitten. Im Mittelpunkt steht Kowalski (Barry Newman), ein Ex-Polizist, der einen 1970 Dodge Challenger von Denver nach San Francisco überführen soll. Aufgepumpt mit Amphetaminen schließt er eine Wette ab, dass er SF in 15 Stunden erreichen würde. Die Fahrt entwickelt sich zum (geplanten) Himmelsfahrtskommando: Immer mehr Polizeiwagen heften sich auf seine Fersen, und der Radio-DJ Super Soul, Hobby-Polizeifunk-Abhörer, verhilft Kowalski innerhalb eines halben Tags zum Kultstar: "The vicious traffic squad cars are after our lone driver, the last American hero, the electric sintar, the demi-god, the super driver of the golden west!".

Die in den USA geschnittene Szene: Charlotte Rampling steht am Straßenrand, mit einem San Francisco-Schild, Kowalski nimmt sie mit. Sie verbringen die Nacht miteinander, sie verschwindet wieder und hinterlässt ihm die Warnung, dass er nicht nach San Francisco solle - sie stellte den Tod dar. Auch ohne diese Szene wird "Vanishing Point" seinem Kultstatus gerecht, doch es ist bezeichnend, dass das Filmstudio gerade eine Szene, die der Handlung eine faszinierende Unwirklichkeit gibt, herausließ. Um mit einer kürzeren Filmdauer von 99 statt 107 Minuten bessere Chancen im Kino zu haben? Er lief laut dieser Site 1971 gerade mal zwei Wochen in den USA, bevor er sich in Europa (ungekürzt) zum Erfolg entwickelte.

Es gibt eine Remake-Version (1997), in der der Held allerdings nicht aus keinem Grund diese halsbrecherische Reise antritt. Was diesem Film - dazu braucht man das Original nur einmal zu sehen - das Genick bricht. Entweder wollte das Studio, dass das Remake ein Flop wird, und hat alles drangesetzt, den Film lehrbuchmäßig abstürzen zu lassen. Oder es handelt sich um eine ABM-Maßnahme.