Mittwoch, Juli 01, 2009

Unsubtil ist alles

1. Nichts ist unmöglich (langjähriger Werbespruch für einen japanischen Automobilhersteller in D)
2. Impossible is nothing (Werbespruch für einen deutschen Sportartikelhersteller)
3. Unmöglich ist nichts (oder so ähnlich. Irgendein dt. Reiseunternehmen, auf dem Plakat: Wohlbetuchte Mittelstaendler, einer von ihnen zielt in einer Safari-Landschaft mit einem Gewehr auf einen Elefanten).
4. Alles ist möglich (oder so ähnlich. Werbespruch für den aktuellen Release einer Virtual Reality-Videospiel-Reihe)


Subtiler geht's nicht, was? Konnte man bei dem fanfarenartig vorgetragenen 1. noch versteckte Ironie vermuten, stand wohl zur Geburtsstunde von 2.-4. die Gleichung der dummen Konsumentenschafsherde Pate. Dürfen Werbesprüche nicht etwas mehr Raum für Assoziationsmoeglichkeiten lassen, oder trifft der Eindruck zu, dass jede Freiheit beim potenziellen Kunden tunlichst eingedämmt werden MUSS? Oder: Ist jede der obigen durchdeklinierten Phrase bereits subtil, und platt wäre der gekläffte Befehlston: "Kauft!"?

Freitag, April 03, 2009

Auch eine interessante Erfahrung / Aufnahme in die Liste künftiger Reiseziele

Donnerstag, März 12, 2009

Putzi

Wenn ich ein kleiner Hund wäre, würde ich auch gerne Putzi heißen.

"Kommst du, Putzi!?"

Schwanzwedelnd würde ich aus dem Gebüsch springen.

Freitag, September 05, 2008

Ruinen

Hashima, eine unbewohnte Insel, 19 km von der Stadt Nagashima im Westen Japans gelegen. Die Insel hat sogar einen Eintrag im deutschsprachigen Wikipedia. Aufgrund des Kohlevorkommens lebten hier zeitweise über 5.000 Menschen, und erzeugten eine Bevökerungsdichte von über 80.000 Einwohnern pro Quadratkilometer. Seit 1974 ist die Insel verlassen, und heute ist der Zutritt für die Öffentlichkeit aufgrund der baufälligen Gebäude untersagt.

Im Gegensatz zu naturbelassenen Orten, die kaum ein Mensch bisher gesehen hat, geht von Orten, die von Menschen verlassen und wieder der Natur überlassen wurden, ein morbider Charme aus, der auch nicht vergleichbar ist mit dem einer Burgruine, die in der Form des Verfalls erhalten wird. Auf der Insel sind es die Erinnerungen an einen Alltag, der nicht allzu fern in der Vergangenheit liegt, zudem vielleicht eine Kombination aus voyeuristischer und nostalgischer Faszination. Zugleich zeugen die Fotos von Vertrauen in ein Ideal, von Leben, die einem gesamtheitlichen Ziel der Fortschrittlichkeit verschrieben wurden, und, sie versinnbildlichen eine Fehleinschätzung der Entwicklung. Es ist interessant, wie in Japan das Fotografieren von verfallenen Fabriken, leerstehenden Schulen oder verlassenen Dörfer zu einer Art Hobbysport geworden ist, der Tourismus in nicht ausgeleuchtete Ecken der Wunderjahre möglich ist.

Freitag, Mai 09, 2008

Interview mit einem Parkautomaten

Hier nur die Fragen:

Warum gebt ihr eigentlich kein Wechselgeld raus?
Warum muss ich eigentlich für eine Parkdauer von 5 Minuten genauso viel bezahlen wie für 15 Minuten?
Wer definiert eigentlich die Parkpreise und die Zeitabschnitte?
Warum habt ihr euch nur bei der digitalen Preisanzeige und dem Drucken von Parkscheinen technisch entwickelt?
Warum wird mir ungenutzte Parkzeit nicht zurückerstattet?
Warum fließt nicht jede ungenutzte Parkzeit in einen Guthaben-Topf?
Steht mir der Parkplatz für die gesamte Parkdauer zu, wenn ich zuviel Geld eingeworfen habe?
Warum nicht?
Seid ihr eine Schikane, oder eine Arbeitsbeschaffungsmassnahme?
Warum esst ihr so gerne Kaugummis?

Dienstag, Dezember 11, 2007

Täglich

Katzen(-klo)-Blogs: Eifrig-spontan-unverfälscht, aber banal-komplexbeladen-öde und dann doch kleinlich berechnend und falsch.

Mittwoch, Dezember 05, 2007

Für Erwachsene, von Pixar

Welches Kind sollte gerührt werden, wenn eine Gourmet-Ratte sich aufmacht, ein Nobelrestaurant auf Vordermann zu bringen, um einen bösen Restaurantkritiker eines Besseren zu belehren? fragte ich mich, während ich mit meinem Sohn in einem am Samstagnachmittag einigermaßen mit Familien (Kinder größtenteils im Alter zwischen 4 und 8) gefüllten Kinosall Ratatouille sah - und es während des ganzen Films relativ ruhig blieb.

Ratatouille hat den Anspruch auf Familienunterhaltung, aber den erfüllt er kaum. Pixar zielt auf Eltern ab, die mit den Kindern in die Kinos gehen, aber die Kinder selbst werden kaum angesprochen. Und dabei bleiben die Filme kritikresistent, da er exzellent animiert ist, eine neue, (für Erwachsene) nicht dumme Idee als Story hat, und kindergerecht scheint (und eine nicht dumme Story für Kinder kann nicht schlecht sein) - man lese die überschwengliche Bewertung der imdb-User. Als weder Disney-Fan noch -Gegner bleibt der Eindruck, dass es Pixar vor allem darum geht, sich von Disney zu emanzipieren und mit Tabus zu brechen. Zweifellos auch eine Leistung, aber das interessiert die Kids auch nicht, eher im Gegenteil - gerade die Tabubrecher sind nur für Erwachsene verständlich und neigen dazu, Märchen zu entzaubern.

Die Kinder wollen einen Hamburger mit Pommes, und die Eltern bringen sie in ein nobles Sterne-Restaurant, serviert wird etwas, das nach Hamburger und Pommes schmeckt, aber fein gewürzt ist: "Na? Das schmeckt dir doch, nicht wahr?"