Überaus perfide
ist dessen Taktik, statt einfach anzuklopfen, eine kleine Tränengasbombe in die friedliche Ruhe zu werfen, bloß um eine Reaktion zu erzeugen: "Ist da jemand?", ertönt scheinheilig eine Stimme an der Tür, wohlwissend, dass der Addressat einige Sekunden verstreichen lassen muss, bis das agressive Gas verdunstet. Etwas Häme könnte ein misstrauischer Geist auch heraushören. Einige Augenblicke verstreichen, eine weitere kleine effektive Tränengasbombe kullert ins Haus, "Hallo? Akatsuki? Bist du zuhause?", folgt eine scheinbar besorgte Frage. Hat er soeben etwa ein leises Fluchen vernommen?
Er hat sich inzwischen an den aufreibenden Lebenswandel gewöhnt, insofern das überhaupt ging. Ein großer Anteil seines Tagesablaufs wird nunmehr von einem nationalen Transportunternehmen bestimmt, in deren Obhut er sich täglich für mehrere Stunden begibt. Es kommt schon einmal vor, dass er - hochkonzentriert mit geschlossenen Augen - seine Halsmuskulatur trainiert, ähnlich der Spezies, die sich - für den Beobachter immer wieder äußerst amüsant - im Kino gegen die unbändige Macht des Schlafes erwehren. Auch treibt dieser Lebenswandel wunderschöne Blüten, wie die Einschätzung Ecuadors als WM-Favorit. Unschön und überaus perfide allerdings dieser Drang, andere Menschen mit Tränengas auf einen aufmerksam zu machen.
"Der Zweck heiligt die Mittel", würde er sich rechtfertigen und abwiegelnd hinzufügen, dass es sich nicht um dasselbe Mittel handelt, mit dem Hundertschaften gegen Demonstrierer vorgehen. "Ach komm, das ist nicht viel stärker als wenn man eine Zwiebel schneidet." - ach, dann ist ja gut. Aber noch kommt es nicht zu einer friedlichen Auseinandersetzung, und eine gesunde Verarbeitung des Konflikts. Er steht immer noch am Eingang, kramt in den Taschen, wird fündig und sorgt mit einer zurückhaltenden Bewegung für Nachschub: Dieses Mal eine Stinkbombe. So sachte geworfen, dass das dünne Glas kaum zerbrechen würde, wenn es auf einen weichen Gegenstand trifft. Die kleine Stinkbombe fällt auf den kahlen Boden. Ein Gestank breitet sich aus. "Du bist doch zuhause, oder?", folgt nun - mit etwas mehr Sicherheit die Frage.
Er hat sich inzwischen an den aufreibenden Lebenswandel gewöhnt, insofern das überhaupt ging. Ein großer Anteil seines Tagesablaufs wird nunmehr von einem nationalen Transportunternehmen bestimmt, in deren Obhut er sich täglich für mehrere Stunden begibt. Es kommt schon einmal vor, dass er - hochkonzentriert mit geschlossenen Augen - seine Halsmuskulatur trainiert, ähnlich der Spezies, die sich - für den Beobachter immer wieder äußerst amüsant - im Kino gegen die unbändige Macht des Schlafes erwehren. Auch treibt dieser Lebenswandel wunderschöne Blüten, wie die Einschätzung Ecuadors als WM-Favorit. Unschön und überaus perfide allerdings dieser Drang, andere Menschen mit Tränengas auf einen aufmerksam zu machen.
"Der Zweck heiligt die Mittel", würde er sich rechtfertigen und abwiegelnd hinzufügen, dass es sich nicht um dasselbe Mittel handelt, mit dem Hundertschaften gegen Demonstrierer vorgehen. "Ach komm, das ist nicht viel stärker als wenn man eine Zwiebel schneidet." - ach, dann ist ja gut. Aber noch kommt es nicht zu einer friedlichen Auseinandersetzung, und eine gesunde Verarbeitung des Konflikts. Er steht immer noch am Eingang, kramt in den Taschen, wird fündig und sorgt mit einer zurückhaltenden Bewegung für Nachschub: Dieses Mal eine Stinkbombe. So sachte geworfen, dass das dünne Glas kaum zerbrechen würde, wenn es auf einen weichen Gegenstand trifft. Die kleine Stinkbombe fällt auf den kahlen Boden. Ein Gestank breitet sich aus. "Du bist doch zuhause, oder?", folgt nun - mit etwas mehr Sicherheit die Frage.
2 Comments:
Ah ja, die Scheinheiligen (Schienen-?), die etwas anderes im Sinn haben, als sie äussern. Das würde ich mir auch nicht gefallen lassen.
Dabei soll sich natürlich niemand angesprochen fühlen, merke ich scheinheilig an. An dieser Stelle weise ich auf die Eigendynamik des Schreibens hin.
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