Apropos Karma
Man mag mir nachsagen, dass ich ein nicht sehr spiritueller Mensch bin. Gestern aber, beim Überqueren einer Straße, habe ich doch feststellen müssen, dass gewisse Schwingungen sich auf andere Menschen auswirken können: Eine mittelalte Frau stand auf den Zebrastreifen und entdeckte wohl ihren Mann auf der anderen Straßenseite, sie holte mit ihren kräftigen Armen zu einer Fuchtelbewegung aus, und sagte, obwohl der Mann im innerstädtischen Verkehr nichts hören hätte können, halblaut und leicht genervt: "Ja komm doch her." - direkt in mein Ohr, als ich gerade vorbeigehen wollte. Ihre Arme haben mich nicht berührt, aber trotzdem hatte ich den Eindruck, als ob ich physischen Kontakt mit ihr hatte. 1.) Bildlich gesprochen umgibt jeden Menschen eine Sphäre, und diese Frau hatte mit ihrem Armfuchteln vermutlich meine Sphäre beschädigt, bevor sie dann ihre Kurzstrecken-Sonarraketen abschoss, meine Panzerung war in dem Moment so dünn, dass der Todesstern zwar nicht exlodierte, aber doch einen erheblichen Schaden davontrug. Nein, ich war noch nicht in Star Wars Episode III, und das kann ich ja auch noch ganz unauffällig in diesem Eintrag platzieren. 2.) Neurotisch gesprochen erinnerte mich das auch ein bisschen an "Neverwhere" von Sandman-Gott Neil Gaiman, das ich gerade lese, an die Szenen, als Richard Mayhew in London Above aufhört zu existieren. Seine Umgebung keine Erinnerung mehr an ihn zu haben scheint, der Vermieter seines Appartments glaubt, die Wohnung an jemand anderen vermieten zu können, während er in der Badewanne relaxt. Nein, so schlimm war es nicht.
5 Comments:
apropos fuchteln. gutes stichwort. (dieses chronisch anonyme mitlesen ist ja auch so eine unsitte.) deshalb also ein paar zeilen, obwohl ich nicht viel zu unken habe grad außer einem leisen huhuhuh. dass es heut ist, nun ja nenn es koinzidenz.
Da bleibt mir nur: Ein freundliches Huhuhuh zurück, und dass ich die unsittlich anonyme Mitleserschaft meinerseits durchbreche. Demnächst aber vielleicht auch ein live-haftiges Huhuhuh...
eija freilich, na sonnabend stand ja nicht unter den besten vorzeichen. wir war´n eh reichlich sonnenmatschig und bei huckabees hab ich noch mehr verschlafen bzw. fester als bei zimt & koriander.
Der Leidenschaft, im Kino ein Nickerchen abzuhalten, wird ja auch ein - zur Zeit leider mehr oder weniger brachliegender - Blog gewidmet. Gehörst du zu den Kinoschläfern, die den Kopf langsam nach vorne kippen, um ihn dann reflexartig wieder aufzurichten? Bei manchen Filmen kann diese Handlungsfolge, mehrmals wiederholt, den Wachen bisweilen mehr Vergnügen bereiten als das Geschehen auf der Leinwand.
ich ahne, glaub ich, was du meinst. nö, ich gehöre zu denen, die gaanz tief in den sessel rutschen, wie ein schluck wasser in der kurve, sich vorne mit den knien verkeilen und eingerostet wieder zu sich kommen. (ich kinonappe aber her weniger, an sich.)
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