Wie ein mit Kartoffelmehl und Semmelbrösel umhülltes, in heißem Fett gebratenes Stück Schweinefleisch
Unser Sohn, 16 Monate alt, hat mich mit seinem Schlafrhythmus, der eine Wachzeit zwischen 2 und 5 Uhr morgens vorsieht, aufgeklärt: Zu dieser Zeit laufen Musikvideos auf dem Musikvideokanal Music Television. Schaltet man tagsüber ein, landet man meistens bei Unterhaltungs-Shows wie die Untergang-des-Abendlands-Orgie "Dismissed" oder die "Big Brother"-Version mit amerikanisch-schönen Menschen, "Real World", zu nachmitternächtlicher Stunde werden also bisher nie gesehene Videos von den Beastie Boys oder Kings of Leon ausgestrahlt. Da waren sie geblieben, wenn auch nur punktuell und spärlich rationiert, die Sorte von Videoclips, wegen denen man mit 16 nicht mehr loskam von MTV.
Letztere Band war in jedem größeren aktuellen deutschsprachigen Musik-Magazin präsent und erhielt gute Kritiken. Sogar das FAZ-Feuilleton von vergangenem Samstag widmete Kings of Leon einen ausführlichen Bericht - was eigentlich bedenklich ist. Beim Print-Spiegel machen wir die Erfahrung, dass der zuständige Popkultur-Beauftragte, der sich die britische Musikpresse genau zu Gemüte führt, und die eine oder andere Band wohlwollend mit einem jubelnden Einseiter "belohnt", eigentlich mit einer noch so positiven Kritik allein aufgrund der redaktionellen Präsenz die Musiker abstraft - mit einem Artikel im Spiegel oder sonstigen nicht-musikspezifischen, auflagenstarken Printmedien fühlt sich der Musikliebhaber um sein Insidertum betrogen, er kennt die dort vorgestellten Künstler nicht mehr als Einziger, sondern muss sich sein Geheimwissen, teuer angeeignet durch die eifrige NME-Lektüre oder Internetradio, mit dem jungebliebenen Studienrats-Publikum teilen (Von der Punktebewertung auf Spiegel-Online, in der scheinbar immer vier von fünf Plattenrezensionen von einer Person stammen, rede ich hier nicht). Warum diese Bands, die zweifellos zum Spannendsten gehören, was die Popmusik aufbietet, kaum auf Musikkanälen präsent sind - Ausnahme bleibt diese Sendung, wobei die Produzenten hier ruhig 80% der Moderation einsparen könnten gegen eine Viertelstunde Musik mehr pro Stunde - erschließt sich mir nicht ganz, doch deutet alles auf den Siegeszug der Marketing-Abteilung hin. Eine MTV-Moderatorin hat den Geisteszustand der Un-Popkulturvehikel dieser Nation auf den Punkt gebracht: "Ich freu' mich wie ein Schnitzel".
Letztere Band war in jedem größeren aktuellen deutschsprachigen Musik-Magazin präsent und erhielt gute Kritiken. Sogar das FAZ-Feuilleton von vergangenem Samstag widmete Kings of Leon einen ausführlichen Bericht - was eigentlich bedenklich ist. Beim Print-Spiegel machen wir die Erfahrung, dass der zuständige Popkultur-Beauftragte, der sich die britische Musikpresse genau zu Gemüte führt, und die eine oder andere Band wohlwollend mit einem jubelnden Einseiter "belohnt", eigentlich mit einer noch so positiven Kritik allein aufgrund der redaktionellen Präsenz die Musiker abstraft - mit einem Artikel im Spiegel oder sonstigen nicht-musikspezifischen, auflagenstarken Printmedien fühlt sich der Musikliebhaber um sein Insidertum betrogen, er kennt die dort vorgestellten Künstler nicht mehr als Einziger, sondern muss sich sein Geheimwissen, teuer angeeignet durch die eifrige NME-Lektüre oder Internetradio, mit dem jungebliebenen Studienrats-Publikum teilen (Von der Punktebewertung auf Spiegel-Online, in der scheinbar immer vier von fünf Plattenrezensionen von einer Person stammen, rede ich hier nicht). Warum diese Bands, die zweifellos zum Spannendsten gehören, was die Popmusik aufbietet, kaum auf Musikkanälen präsent sind - Ausnahme bleibt diese Sendung, wobei die Produzenten hier ruhig 80% der Moderation einsparen könnten gegen eine Viertelstunde Musik mehr pro Stunde - erschließt sich mir nicht ganz, doch deutet alles auf den Siegeszug der Marketing-Abteilung hin. Eine MTV-Moderatorin hat den Geisteszustand der Un-Popkulturvehikel dieser Nation auf den Punkt gebracht: "Ich freu' mich wie ein Schnitzel".
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